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Lagerumschlag – Definition, Berechnung, Bedeutung

Der Lagerumschlag ist ein wichtiger Bestandteil im Lagermanagement und kann eine große Hilfe sein in der Kontrolle von möglichen Lagerrisiken. Wie der Lagerumschlag berechnet und mit welchen Methoden er optimiert werden kann, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Was ist ein Lagerumschlag?

Der Begriff Lagerumschlag bezeichnet die Kennzahl, die die Anzahl der Durchläufe eines Artikels durch den gesamten Prozess beschreibt. Das heißt, der Artikel ist im Lager, wird verkauft und bezahlt. Das Unternehmen erwirtschaftet sich so den Gewinn aus der Investition. Daraus schließt sich, dass die Lagerumschlaghäufigkeit der Indikator für die Effektivität der Lieferkette des Unternehmens dient.  Der Lagerumschlag bezeichnet also die Häufigkeit, mit der ein Lagerbestand in einem bestimmten Zeitraum ausgewechselt wird. Diese Kennzahl ist von großer Bedeutung beim Lagermanagement mit, denn mit ihr lässt sich die Lagerwirtschaft optimieren. was bedeutet ein hoher oder niedriger Lagerumschlag?

Wie berechne ich den Lagerumschlag?

Grundsätzlich wird der Lagerumschlag mit der Formel Lagerumschlag = Kosten der verkauften Waren / durchschnittlichen Lagerbestand berechnet. Das Ergebnis zeigt, wie häufig der durchschnittliche Lagerbestand in einem bestimmten Zeitraum (meistens 1 Jahr) umgesetzt wurde. Am folgenden Beispiel wird die Umschlagshäufigkeit genauer erläutert:

Das Unternehmen verkauft Produkte zum Einstandspreis von 50.000 Euro pro Jahr. Der durchschnittliche Lagerbestand beträgt 10.000 Euro. Der Quotient ergibt 5 und ist unser Lagerumschlag. 5 Mal im Jahr wird die Ware ausgewechselt.

Kann ich meinen Lagerumschlag optimieren?

Ein schlechter Lagerumschlag ist kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Mit den folgenden Methoden optimieren Sie Ihren Lagerumschlag:

  1. Genaue Bestandsprognosen: Sorgen Sie für eine hohe Datengenauigkeit und eine regelmäßige Aktualisierung der Daten. Nachfragedaten müssen richtig ermittelt werden und zugreifbar sein.
  2. Lagerbestand nach dem ABC-Prinzip: Orden Sie die Lagerartikel nach dem Anteil des Umsatzes ein, in A (80 %), B (15 %), C (5 %) und D (0%). A – Artikel müssen nach dem ABC – Prinzip immer im Lager sein.
  3. Kommunikation verbessern: Mit abteilungsübergreifenden Gesamtkonzepten können Störungen durch unklare Kommunikation behoben werden und die Effizient der Lieferkette verbessert werden.
  4. Alte Bestände abbauen: C- und D-Artikel verkaufen und Lagerplätze für umsatzbringende Artikel gewinnen. Sonderschlussverkäufe bieten sich zum Beispiel dafür an.

Was ist ein guter Lagerumschlag?

Ein hoher Lagerumschlag spiegelt hohe Verkaufszahlen wider. Bei einem Wert von 2 wird die gesamte Ware durchschnittlich 180 Tage gelagert und durchläuft zweimal im Jahr den Prozess. Ein Wert von 360 würde bedeuten, dass der Artikel täglich verkauft wird. Je nach Produkt unterscheidet sich somit der Wert eines guten Lagerumschlags. Ist der LU geringer als 0,2 sollten die Artikel aus dem Lager entfernt werden.

Was bedeutet ein niedriger Lagerumschlag?

Die Berechnung eines niedrigen Lagerumschlags steht im direkten Zusammenhang mit Bestandsüberschüssen. Ein geringer Lagerbestand bedeutet erhöhte Lagerkosten durch unbewegte Lagerbestände und abgelaufene Produkte. In bestimmten Produktions- und Industriezweige ist eine niedrige Umschlagshäufigkeit weniger schlimm, da die Produkte eine sehr hohe Haltbarkeit haben.

Welche Vorteile hat der Lagerumschlag für das Lager

Der Lagerumschlag ermöglicht es, die Lagerkapazität zu ermitteln und eine effektive Planung der Lageraktivität. Um die verfügbare und belegte Fläche richtig verwalten zu können, ist die Lagerumschlagshäufigkeit ein entscheidender Faktor. Die Planung Lager Layouts wird durch das ABC-System verbessert und durch die verbesserte Organisation der Arbeitsabläufe wird die Verwaltung komplexer Materialflüsse vereinfacht.

Welche Einschränkungen gibt es?

Die Ermittlung der Lagerumschlagshäufigkeit ermöglicht einen großen Schritt im Verständnis der Leistung der Supply Chain. Allerdings darf nicht vergessen werden, dass es sich bei dem gewonnenen Wert lediglich um eine Annäherung handelt, welcher auch Beschränkungen aufweist.

  • Hohe Komplexität: Die genaue Ermittlung des Lagerumschlages stellt eine komplexe Aufgabe dar und kann nicht nur mit einfachen Messungen erfasst werden. Zum Beispiel können sich Rücksendungen negativ auf den Gewinn auswirken und der berechnete Wareneinsatz kann nur ungenau festgehalten werden kann bei ständigem Wandel der Marktpreise. Genaue Lagerumschläge müssen nach Maß angepasst werden und haben deshalb eine hohe versteckte Komplexität, an deren auch Softwareprogramme meist scheitern.
  • Veraltete Indikatoren: Eine unwichtige Nebensache wird hier zur zeitaufwendigen Hauptsache gemacht. Aufgrund von Bedarfsmustern muss die Messperiode des Lagerumschlags oft über ein Jahr betragen. Das heißt, die aktuellen Indikatoren beschäftigen sich mit relativ alten Thematiken und Problemen, die bereits eine Lösung gebraucht hätten. Die Supply Chain verändert sich nur langsam und hätte bereits im Vorfeld mithilfe anderen Indikatoren verbessert werden können.
  • Geringe Relevanz: In Branchen, die auf Trends setzen, wie zum Beispiel Mode, ist der Lebenszyklus eines Produktes größtenteils sehr kurz und daher von wenig Bedeutung für die Umschlaghäufigkeit.

Noch einmal im Überblick

  • Der Lagerumschlag bzw. die (Lager)Umschlagshäufigkeit ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, die angibt, wie oft der Lagerbestand gesamt oder einzelne Artikel komplett verbraucht und durch neue Ware ersetzt wird.
  • Die dazugehörige Formel lautet:  Lagerumschlag = Kosten der verkauften Waren / durchschnittlichen Lagerbestand.
  • Ein hoher Wert ist ein guter Lagerumschlag und Ziel des Unternehmens, da somit Lagerrisiken vermindert und Kosten reduziert werden können.

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